Unsere Pferde
Dülmener Wildpferd und Konik:
Stanley & Lichta
Diese robusten, wetterharten und ausdauernden kleinen Pferde sind seit vielen Jahrhunderten nahezu unverändert. Das falbfarbene Fell, der sogenannte Aalstrich auf dem Rücken und die Zebrastreifen an den Beinen geben ihnen ein sehr urtümliches Aussehen. Das Dülmener Wildpferd ist das einzige in Deutschland beheimatete Wildpferd.
Ihrem Namen „Wildpferd“ zum Trotz sind sie zugänglich und unkompliziert, wenn man einmal ihr Vertrauen gewonnen hat. Julius Caesar berichtet, dass die germanischen Sueben auf ihren „kleinen und unscheinbaren“ aber „überaus leistungsfähigen“ Pferden in den Kampf ritten, und manchmal auch absprangen, um zu Fuß zu kämpfen, „... während ihre Pferde, dazu abgerichtet, an Ort und Stelle stehen bleiben ...“.
Camargue-Pferd
Incognito
Bereits in der Antike ist das Gebiet des Rhonedeltas für seine guten Pferde bekannt.
So wird berichtet, dass Hannibals aus Nordafrika und Spanien kommendes Heer, das außer von den berühmten Elefanten auch von 9.000 verbündeten keltischen und keltiberischen Reitern begleitet wurde, in der Nähe der Camargue lagerte. Als das Heer in Richtung Alpen und Italien weiterzog, waren mehrere hundert Hengste entlaufen und in diesem unübersichtlichen Sumpfgebiet verschwunden. Sicher nicht zum Schaden der dortigen Pferdezüchter ...
Julius Caesar ließ anderthalb Jahrhunderte später wegen der Qualität der Pferde im Rhonedelta bei Arles ein Gestüt für Kavalleriepferde errichten.
Noch heute werden diese reaktionsschnellen und wendigen kleinen Pferde in der Camargue zum Hüten der freilebenden und oftmals agressiven Wildrinder eingesetzt, wie schon seit zwei Jahrtausenden mit einer lanzenartigen Stange, die genau wie eine keltische Reiterlanze geschickt und flexibel gehandhabt wird, um angreifende Rinder abzuwehren.
Incognito, Camargue-Pferd
Connemara-Pferde
Lugh & Fynn
Diese Pferde aus dem äußersten Nordwesten Irlands gehen auf die ursprüngliche kleine Pferderasse der Insel zurück. Schon seit der Antike bestanden Handelsverbindungen mit den keltischen Gebieten Iberiens, und so überrascht es nicht, wenn einige Connemaras im alten Typ iberische Rittigkeit aufweisen.
Art MacMurrough, König von Leinster, Irland, Ende 14. Jhd.
Im Mittelalter ritt Art MacMurrough, König von Leinster, im Kampf gegen normannische Eindringlinge ein kleines, aber ungeheuer schnelles Pferd, das ihn, so die Überlieferung, 400 Rinder gekostet hatte.
Im Mittelalter hießen die kleinen irischen Pferde Hoby oder Hobin, was von altfranzösisch Obain und von altkeltisch Obann „flink“, „schnell“ abgeleitet ist.
Pura Raza Española
Aragòn & Leòn
Keltiberische Münze
Die iberischen Pferde wurden jahrtausendelang auf Kooperation und Rittigkeit gezüchtet. Ihre besonderen Eigenschaften sind die natürliche Veranlagung zur höchsten Versammlung und Wendigkeit im Kampf.
„... ein Pferd also, das wie ein Mensch denken konnte, beziehungsweise ein Pferd, das dem Willen des Reiters so perfekt und hingebungsvoll folgte, dass man annehmen konnte, es wäre ein Teil von ihm.“
Don Arsénio Raposo Cordeiro
„Rasante Manöver demonstrierten die vollkommene Einheit zwischen den keltiberischen Pferden und Reitern. Diese fand durch die Kentauren, Mischwesen mit menschlichem Oberkörper und Pferdeleib, Eingang in die griechische Mythologie.“
Nicole Krier-Badila
„Es ist noch über diess zu wissen, daß unter allen Pferden in der Welt die Spanischen die allerklügsten, hertzhafftesten und großmüthigsten seyn ....“
Georg Engelhard Löhneysen 1609
„Wisset, daß von allen Pferden der Welt, aus jedweglichen Teile oder Klima sie seyn mögen, die Pferde aus Spanien die besten seyn. Wenn es wol ausgesuchet ist, so ist sicher kein edler Pferd in der Welt; dann hat es den schönsten Wuchs, von der Ohrspitze bis zur Spitze des Fußes, man kann kein schöneres finden. Es ist nicht so klein als das Barbarische und nicht so groß wie das Neapolitanische, sondern hält zwischen diesen beiden die Mitte. Es ist von großer Stärke, großer Hertzhaftigkeit, gar gelehrig, geschickt und trottiert ernsthaft und mit den schönsten Geberden. Es ist Stolz im Galopp, und im starcken Lauffen ist es viel schneller als andere Pferde, auch viel edler und liebreicher, es ist das tauglichste unter allen für einen großen Monarchen, wenn er sich entweder triumphierend seinem Volcke zeigen will oder sein ganzes Kriegsheer persönlich anführet.“
William Cavendish, Duke of Newcastle, 1658